Endlich ist es Sommer. Endlich ist es draußen warm und wir können uns wieder im Schwimmbad oder am Strand in der Sonne aalen. Und weil die Sommerzeit immer mit Urlaubsgefühlen verbunden ist, übersehen oder vergessen wir oftmals, dass der Sommer auch seine Gefahren birgt: Für den menschlichen Organismus stehen mitunter Sonnenstich, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag im Raum. Aber auch die Natur hat unter Trockenperioden zu leiden. Wald-, Wiesen- und Flurbrände können nicht nur immense Schäden verursachen, sondern auch für menschliches Leid sorgen.
Sonnenstich, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag
Hitzeerkrankungen entstehen durch eine akute Überwärmung, die vom Organismus nicht mehr ausgeglichen werden kann. Verschiedene Schweregrade werden unterschieden.
Der Sonnenstich macht sich meist mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Unruhe bemerkbar. Bei einer Hitzeerschöpfung liegt eine Überwärmung des Körpers mit einer Körpertemperatur zwischen 37 bis 40° C vor. Zugrunde liegt neben der erhöhten Wärmezufuhr auch eine Dehydratation (Austrocknung), Wärmegefühl („Fieber“), Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Schüttelfrost, allgemeine Schwäche und Müdigkeit, schneller Pulsschlag, tiefer Blutdruck, evtl. Bewusstlosigkeit, Durst, Sehstörungen, Schwitzen und/oder Schwindel können auftreten. Ein Hitzschlag wird definiert als eine Körpertemperatur von über 40° C mit zentralnervösen Störungen wie Delirium, Bewusstseinstrübung, Halluzinationen, Erregung, Krämpfen und Koma. Es besteht Lebensgefahr.
Am häufigsten erleiden Europäer im Sommer einen Sonnenbrand.
Wie können wir uns vor Hitzschlag, Sonnenstich, Sonnenbrand & Co schützen?
Starke Sonneneinstrahlung auf den Kopf und Nacken, hohe Außentemperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit sind die häufigste Ursache für eine Erkrankung. Zu warme Kleidung oder ein entsprechender Lebensraum (zum Beispiel in einer Mansarde im Sommer) und/oder eine fehlende Klimaanlage sind ebenfalls eine Gefahr. Oft tragen auch Medikamente, Rausch- und Genussmittel wie Alkohol dazu bei. Weitere Faktoren sind körperliche Anstrengung, Übergewicht und Erkrankungen. Dehydratation (zu wenig trinken) ist ein Risikofaktor und führt zu einer Verschlimmerung der Erkrankung. Und manchmal tragen auch individuelle Faktoren wie das Alter (junge Menschen, die Sport treiben, etwa an einem Sporttag, ältere Menschen während einer Hitzeperiode oder speziell Kinder) zur Gefahr bei.
Die Risikofaktoren lassen sich oft relativ einfach vermeiden: Die Wohnung und den Körper kühl halten, ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte zu sich nehmen, angepasste und leichte Kleidung und Kopfbedeckung tragen und körperliche Anstrengung zu vermeiden.
Das Brandrisiko während der Hitze steigt
Angesicht trockener Hitzeperioden steigt das Risiko von Wald-, Wiesen- und Flurbränden. Eine weggeworfene Zigarettenkippe oder ein unbeaufsichtigtes Grillfeuer könnte leicht ein Feuer auslösen. Aber längst nicht jeder weiß, dass in der heißen Jahreszeit vieles gesetzlich verboten ist. So herrscht im Sommer in manchen Bundesländern im Wald ein generelles Rauchverbot, das auch an Grillstellen oder an Waldparkplätzen gilt. Außerdem ist das Grillen nur an offiziellen und fest eingerichteten Feuerstellen erlaubt – sofern überhaupt vorhanden. Mitgebrachte Griller dürfen im Wald nicht betrieben werden. Bei besonderer Brandgefahr (Hitze, Trockenheit) kann die Forstbehörde außerdem in gefährdeten Gebieten jegliches Feuerentzünden, aber auch das Rauchen ausnahmslos verbieten. Dies geschieht (das ist in der Vergangenheit bereits mehrmals passiert) durch Verordnungen von Bezirkshauptmannschaften. Wer dagegen verstößt und beispielsweise achtlos eine Zigarette wegwirft, kann laut Forstgesetz mit einer Geldstrafe von bis zu 7.270 Euro (!) oder einer Freiheitsstrafe von bis zu vier Wochen belangt werden.
Rein ins kühle Nass! Und gesund wieder heraus
Ob Gartenpool, Freibad oder Badesee – es soll überall Spaß machen. Aber mit minimalem Risiko für Sie. Darum gleich eines vorweg: öffentliche Bäder sind sehr sicher. Die meisten Pools auch. Aber egal wo und wie: wenn Wasser in der Nähe ist, lassen Sie Kinder NIE ohne Aufsicht. Und wenn gerade niemand in Ihren Pool geht, dann bitte abdecken. Oder wenigstens einen Pool-Alarm. Der gibt dann einen lauten Warnton, wenn die ruhige Wasseroberfläche aufgewirbelt wird.
Andere anspritzen, dann davonlaufen, Fangen spielen – ja, das gehört dazu. Blöd ist nur, dass es rund um ein Schwimmbecken dann immer so rutschig ist. Aber es gibt ja rutschfeste Badeschuhe. Die sind zwar nicht immer sehr elegant, aber ein eingebundenes Knie oder ein Ellbogen mit Pflaster sieht auch nicht so schön aus.
Apropos kaputte Knie und Ellbogen: der Gartenschlauch in der Wiese oder das Spielzeug neben dem Pool sind herrliche Stolperfallen.
Paketsprung oder „Köpfler“ – egal, springen macht vielen Spaß. Der „Köpfler“ vom Brett oder Beckenrand aber nur, wenn der Pool wirklich tief genug ist. 2 m tief sollte es mindestens sein. Beim Wildbaden zuerst checken, wie tief es ist und wie es unter der Wasseroberfläche ausschaut.
Außen und innen nass – das ist die perfekte Kombination. Viel trinken (alkoholfreie Getränke), vor dem Sprung ins Wasser abkühlen (abspritzen oder kühl duschen) hilft dem Kreislauf, mit der Hitze in der Luft und der Kühle im Wasser besser fertig zu werden. Nach dem Essen ist eine Pause angesagt.
Gehen Sie immer zu zweit schwimmen oder nehmen Sie eine Schwimmhilfe mit, dann ist das Risiko minimiert.
Einen schönen Sommer wünscht
das Team des NÖZSV, Ortsgruppe Brunn am Gebirge